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Auf jeder Position gefährlich

TG Würzburg - DJK Rimpar II, 27:21

In der Begegnung zwischen Rimpar und der TG Würzburg verbarg sich eine gewisse Brisanz: Zeitgleich spielte die TG Heidingsfeld, vom Aufsteiger Rimpar vor Wochen überraschend geschlagen, gegen Tabellenführer TV Marktsteft. Würde die TGH, vor der Runde auch zum engsten Favoritenkreis gerechnet, den TV schlagen und die Würzburger ihrerseits den Rimparern zwei Punkte abluchsen, bedeutete dies einen Wechsel in der Tabellenführung, sprich den Spitzenplatz für die TGW. 

Entsprechend motiviert gingen die Schützlinge von Trainer Horia Markel aufs Feld, begannen in Abwehr und Angriff stark. In der Defensive ging es vor allem darum, den gefährlichen Kreisläufer der DJK, Josef Schömig im Zaum zu halten. Eine Aufgabe, die nicht immer so gut gelang, wie die hohe Trefferquote (sieben Feldtore) des Rimparers beweist. Und das, obwohl dieser sich selbst oft zum größten Feind wurde und den Ball entweder direkt auf die Torleute oder das Aluminium-Gehäuse hämmerte. 

Im Angriff der Gastgeber lief es dagegen über weite Strecken bestens. Immerhin neun Feldspieler trugen sich in die Torschützenliste ein. Immer, wenn die DJK Rimpar heranzukommen schien, nahmen sich die Würzburger von der Turngemeinde ein Herz und gaben postwendend die einzig richtige Antwort, wenn man Ambitionen auf den Titel hat: Paß, Wurf, Tor. 

So verging die erste Hälfte. Würzburg lag stets mit drei, vier Treffern in Führung. Die DJK spielte gut und ordentlich mit, schloß nach dem 2:2 in der vierten Minute jedoch nie mehr auf. Doch obwohl die TGW ihren Vorsprung zeitweise auf fünf Tore erhöhte (10:5), kämpfte die Sieben von DJK-Coach Rainer Kern unverdrossen weiter. 

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber spielbestimmend, wenngleich der Aufsteiger auch ohne den verletzten ehemaligen Oberliga-Rückraum Christian Krenz den Würzburgern das Siegen nicht leicht machte. Trotz eines 14:20-Rückstandes behielten die Gäste die Nerven, holten Tor um Tor auf: Es hieß 22:19. Und wenig später, nach einem schnellen Konter von Schömig, sogar 23:21. 

Doch wie oben beschrieben: Wiegand Bauer fackelte nicht lange, stieg aus der Mitte hoch und parkte das Leder zum 24:21 ein. Vier Minuten vor dem Ende lag nun die einzige Chance für die DJK, noch Punkte zu holen, in der offenen Manndeckung. 

Doch diese Chance, per Laufspiel das Ergebnis zu verbessern, ließen sich die TGWler nicht nehmen. Christian Schulz und zweimal Jürgen Twardzik-Fischer trafen von Links- beziehungsweise Rechtsaußen und offenbarten so noch mal die Schwäche der DJK-Torhüter, deren Stellungsspiel an diesem Tag zu wünschen übrig ließ. Übrigens: Heidingsfeld siegte in Marktsteft 23:22. 


Ein Artikel von Traudl Baumeister in der Main Post vom 19.11.1996