Von Beginn an zeigten beide Seiten Einsatz und Siegeswillen. Bis zur 25. Minute konnte sich kein Team absetzen. Jedem Treffer auf der einen Seite folgte postwendend die Antwort. Besonders auffällig war zu dieser Zeit der "Oldie" der TGW, Jürgen Twardzik-Fischer, als sicherer Schütze auf Rechtsaußen. Dann erzielte Johannes Hauber per Siebenmeter das 12:10 für Höchberg. Doch die Würzburger ließen sich nicht beeindrucken: In Unterzahl traf Stefan Lochner erst am Kreis und anschließend per Gegenstoß: Mit diesem 12:12 ging es in die Pause. Nach dem Seitenwechsel viel mehr als vier Minuten lang gar kein Tor: Stefan Friedrichs, Pechvogel auf Seiten der Höchberger vergab ebenso zwei Chancen, wie Hackenberg und Bernd Grammel auf Seiten der Würzburger. Zwei Ballverluste der Gäste brachen schließlich den Bann: mit direkten Kontern gingen die Platzherren mit 14:12 in Führung. Nun ließen sich wiederum die Höchberger davon nicht den Schneid abkaufen. Der zuvor unglückliche Stefan Friedrichs traf endlich, ebenso wie Nachwuchstalent Markus Reusch: 14:14. Nach dieser Aufholjagd schien allerdings die Kraft der Höchberger nachzulassen. Nach einem weiteren Treffer auf Rechtsaußen legte Bernd Grammel nach: zwei Kontertore und es hieß 17:14. Diesen Rückstand holte das Team von Bernd Becker nicht mehr auf. Obwohl Mai nun nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte sah, reichte es zum Ausgleich nicht mehr. Weidner, unterstützt vom TGWler Hackenberg, setzte auch den fulminanten Schlußpunkt der Nervenaufreibenden Partie. Kurz vor Schluß gerieten die beiden Kampfhähne, die sich bereits zuvor kein Pardon gegeben hatten, erneut aneinander. Auf ein Foul des Würzburgers reagierte der Höchberger, in dem er seinem Gegenspieler den ball ins Gesicht warf. TGW-Trainer Horia Markel stürmte daraufhin auf den Weidner zu und schubste ihn weg. Dafür sah der Coach nun seinerseits die Rote Karte, die er egentlich für Weidner gefordert hatte. Am Spielstand änderten die turbulenten Vorgänge allerdings nichts mehr. 23:21 siegte die TGW. Übrigens: Die Wogen glätteten sich beim anschließenden Kneipenbesuch schnell wieder. ![]() Ein Artikel von Traudl Baumeister in der Main Post vom 15.10.1996. |