
Goldiges Brüder-Treffen
Handballer der TG Würzburg sorgen erneut für eine
Torflut
TGW - SG Unterdürrbach/Veitshöchheim 31:28 (17:12)
Es war ein Aufeinanderprallen verschiedener Systeme. Auf der einen Seite
die TG Würzburg mit schnellem Konterhandball, auf der anderen Seite
die SG mit Disziplin und langsamem Aufbau von hinten. Aufeinander prallten
aber noch zwei: Die Brüder Christian
(TGW) und Andreas (SG) Gold - im letzten Jahr beide noch in Diensten der
DJK Waldbüttelbrunn. Die Oberhand behielt bei diesem Familientreffen
Christian, der Ältere.
Im zweiten Saisonspiel bewiesen die Würzburger erneut, daß
die neue Anwurfregel ihnen sehr entgegenkommt. Kassierten sie ein Tor,
antworteten sie postwendend mit einem schnellen Konter. Nur die Wurfausbeute
war nicht immer optimal. Zum einen verhinderte das Stellungsspiel des jungen
Markus Neese im SG-Tor so manchen Erfolg, zum anderen fehlte ab und an
die Zielgenauigkeit.
Da Treffer der Kontrahenten trotz der guten Torhüter-Leistungen
gar nicht so selten waren, forderte das ständige Nach-Vorne-Spielen
von Horia Markels Team eine Menge Luft. Die
schien der TGW dann Mitte der zweiten Hälfte kurzzeitig auszugehen.
Technische Fehler, Mißverständnisse, Eigensinn, die Unsicherheit
der Unparteiischen in der Regelauslegung und als Folge deren fehlende Autorität
brachten Unruhe ins Spiel. Die enge Deckung von SG'ler Mathias Muth gegen
Stefan Hüller - erneut torgefährlichster
Würzburger - tat ein übriges. Als dann auch noch Muth, Markus
Diedering und Holger Müller auf Seiten der Gäste besser trafen,
drohte die Partie zu kippen.
Doch die TGW behielt die Nerven, spielte ihr System weiter und brachte
so den Sieg gegen die Sieben von Adi Pasula unter Dach und Fach. Wenngleich
sich der "Geheimfavorit", wie die SG im Hallenheft
tituliert wurde, bis zum Ende heftig wehrte.
Ein Artikel von Traudl Baumeister in der Main
Post vom 07.10.1997 |