Drei Fragen an Horia Markel
 

Was sagen Sie zu den Vorwürfen hinsichtlich Ihrer Auswechsel- taktik?

Horia Markel (Foto Baumeister): Ich kann die Vorwürfe nicht nach- vollziehen. Ich habe eine sehr junge Mannschaft und die jungen Spieler kann ich nicht nach ein oder zwei Fehlern aus der Partie nehmen, ohne insgesamt Angst zu schüren. Obendrein habe ich auf der halb- rechten Rückraumposition keinen erfahrenen Akteur zur Verfügung. Ich kann nur unter fünf Linksaußen und zwei Kreisläufern wählen, wenn ich dort auswechseln will.

Sehen Sie nach dem Sieg jetzt noch Chancen auf den Klassen- erhalt?

Markel: Sicher, eine Chance gibt es immer. Vor allem, wenn man sich unsere Runde genauer anschaut, wird man feststellen, daß beinahe in jedem Spiel ein Sieg möglich war. Was uns fehlt, ist die Routine, die andere mitbringen - und die Ausländer.

Sie sprechen damit zum Beispiel die drei Tschechen im Team des TV Rehau an. Wie stehen Sie denn zu der Frage der Ausländer in der Verbandsliga?

Markel: Ich halte das für eine ganz schlechte Entwicklung. Im Fußball beispielsweise hat das extreme Einkaufen von Ausländern dazu geführt, daß dem Verband die einheimischen Talente ausgehen und die Nationalmannschaft hoffnungslos überaltert ist.

Horia Markel

Ich würde dem Hand- ballverband deshalb gerne den Vorschlag machen, unterhalb der Oberliga keine Auslän- der zuzulassen und dafür den Einsatz von mindes- tens zwei Spielern unter 21 Jahren zur Pflicht zu machen. Das wäre eine echte Chance für den Nachwuchs. Und dann würde man die Leistung einer Amateur- Mannschaft nicht mehr an der Zahl der (bezahlten) Ausländer festmachen, sondern daran, wie mit dem Nach- wuchs gearbeitet wird.
 
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