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In drei Jahren Oberliga

KITZINGEN · "Zwei Jahre Bezirksliga sind genug", sagt Horia Markel, Trainer der TG Würzburg. 
VON EIKE LENZ 

Ihre Mannschaft führt souverän die Bezirksliga an, wirft pro Spiel durchschnittlich 30 Tore. Wer soll sie auf dem Weg zur Meisterschaft eigentlich stoppen? 

Marktsteft, Waldbüttelbrunn und Etwashausen. Wir müssen uns steigern und unser Potential ausreizen. Ab und zu gibt es mentale Schwächen, vor allem gegen schwächere Gegner, wenn du mit 10, 15 Toren vorne liegst. Gegen starke Teams ist es nicht schwer, die Jungs zu motivieren. 

Wird die Mannschaft mit zunehmendem Vorsprung selbstgefällig? Sagt sie sich, was kann uns schon passieren? 

Nein, das sagt sie nicht, das darf sie auch nicht sagen. Es kann noch viel passieren durch Verletzungen oder Krankheit. Aber gegen schwächere Gegner fehlt eben 10 bis 15 Minuten die Konzentration. Wenn es am Anfang schon 9:1 oder 10:2 steht, bringe ich oft auch die zweite Garnitur. 

Ihre Truppe fegt wie ein Orkan über jeden Gegner hinweg. Haben Sie mit einem solchen Sturm und Drang gerechnet? 

Ich habe damit gerechnet. Wenn man vier-, fünfmal pro Woche trainiert, dann muß man Erfolg haben. Ich habe gesagt: Unser Ziel ist der Aufstieg in die Verbandsliga. Ande- re Trainer sind diplomatischer, die sagen, wir versuchen, vorne mitzuspielen, weil sie keinen Druck aufbauen wollen. Ich finde, zwei Jahre Bezirksliga reichen für eine Mannschaft. 

Blicken Sie sogar über die Verbandsliga hinaus? 

Ich setze die Mannschaft nochmal unter Druck und sage: Ziel ist es, in zwei oder drei Jahren in die Oberliga aufzusteigen. Dafür brauchen wir sicherlich noch drei gute Spieler, aber die wollen wir nicht aus Lohr oder Bad Neustadt holen, sondern aus der Region um Würzburg. 

So wie es die TGW mit den drei Waldbüttelbrunnern Markus und Stefan Hüller und Christian Gold praktiziert hat. 

Ich kann nur die Spieler zitieren, die gesagt haben: Sie möchten eine klare Linie im Verein und ein Ziel haben. Ich kenne die Leute von der Uni, wo ich als Trainer arbeite; die sind von sich aus zu uns gekommen. 

Sie waren 1992/93 Trainer der TG Kitzingen in der Oberliga. Damals haben die Spieler Ihr System angeblich nicht kapiert. 

Die Jungs haben das System sehr gut verstanden. Mein Problem war, daß ich nicht genug Spieler hatte. Als ich kam, fragte ich: Wie viele Leute habe ich hier? Da wußte ich noch nicht, daß Uwe Schmidt und Jens Ullmann mitten in der Saison operiert werden mußten oder daß Thilo Sammetinger und Ingo Preun Probleme mit dem Rücken haben. Bernd Großmann, der beste Kitzinger, war vor der Saison weggegangen, und ich hatte vier Kreisläufer, aber keinen Rückraumspieler. Dennoch hatten wir zur Halbzeit jedesmal fünf, sechs oder sieben Tore Vorsprung. In Selb waren es neun, und ich habe gesagt: Jungs, spielt ruhig, wir haben keinen Auswechselspieler. Aber sie haben nicht gehört. 

Was sagen Sie Ihrer Mannschaft vor dem Spiel am Samstag gegen Etwashausen? 

Da muß ich nicht viel sagen. Der TVE hat eine gute Mannschaft. Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben, und wollen natürlich gewinnen.