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Der Druck im Derby

TG Würzburg - TG Heidingsfeld, 16:14

Irgendwie konnte man den Eindruck gewinnen, daß die Gäste aus Heidingsfeld ziemlich stinkig waren kurz nach dem Abpfiff. Harry Hümpfer wollte erstmal nichts sagen, Jürgen Eigl durfte nichts sagen, nachdem ihm Lorenz von Bibra den Mund verboten hatte. Irgendwie konnte man wirklich den Eindruck haben, daß die Hätzfelder stinkig waren. 

Dabei hatten sie sich die 16:14 Niederlage selbst zuzuschreiben. "Wir haben das Spiel im Kopf verloren", meinten sowohl Hümpfer, der später gerne Auskunft gab, als auch Trainer Arthur Lichtlein. "Wir haben den Druck des Derbys nicht verkraftet", fügte der Coach noch an. 18 Minuten lang boten die Gäste wahrlich nicht viel. Da aber auch die Hausherren zumindest spielerisch nicht überragten, führten sie lediglich mit 5:2. 

Dann rissen sich die Gäste allerdings am Riemen, spielten ihre handballerischen Fähigkeiten im Kampf Mann gegen Mann aus und gingen recht flott noch vor der Pause sicher in Führung. Da gelang plötzlich der TGW gar nicht mehr viel. Größte Chancen wurden vergeben, technische Mängel traten auf und es deutete sich Niederlage Nummer drei in Folge an. 

"Ich habe meine Jungs zur Pause gewarnt", versichert Lichtlein, "gewarnt, daß sie den Einsatz der TGW mitgehen müssen." Gehört haben sie aber nicht. Dabei hatten Eigl & Co. in der Abwehr die meisten TGWler im Griff. Gegen Hackenbergs Siebenmeter waren sie allerdings ebenso machtlos wie gegen die fünf Treffer von der Außenposition, die mit Bernd Grammel ausgerechnet einem ehemaligen Hätzfelder gelangen. 

"Wir haben endlich wieder die richtige Einstellung gehabt", freute sich Oliver Mai, daß nach der Pause der Rückstand in eine vermeintlich sichere Führung umgewandelt wurde. In der etwas hektischen Schlußphase kamen die Heidingsfelder - die auf offene Manndeckung umstellten - noch einmal bedrohlich nahe heran. Ein vergebener Siebenmeter, ein dummes Stürmerfoul und eines, daß eigentlich keines war, verhinderten allerdings ein besseres Resultat. 




Ein Artikel von Daniell Westgate in der Main Post vom 16.12.1996